I. Pflege
Handgeknüpfte Orientteppiche müssen besonders gut gepflegt werden, damit sie lange erhalten bleiben. Dabei sollte man nicht vergessen, sie mindestens einmal jährlich zu drehen, um einseitige Abnutzung zu verhindern.
II. Reinigung
Als Grundregel für das Reinigen gilt: Der Schmutz muss schnell wieder herunter. Zum Entfernen des Oberflächenstaubes verwendet man einen Staubsauger.
Kleine Wollteile im Staubsaugerbeutel sind kein Grund zur Beunruhigung. Es handelt sich dabei um Scherreste oder abgeriebene Fasern.
Ein Orientteppich darf vom ersten Tag an gesaugt werden - und zwar in Strichrichtung. Es ist äußerst wichtig, dass die Staubpartikel entfernt werden, bevor sie ins Grundgewebe eindringen können und dort, wie ein Mahlstein, das Grundgewebe zerstören.
III. Fleckentabelle
Kleine Flecken können vorsichtig mit Fleckenmitteln bearbeitet werden (siehe Fleckentabelle).
Man sollte einen Fleck erst gar nicht eintrocknen lassen. Wichtig ist, dass der Teppich dabei nicht nass bleibt, also immer trocken reiben!
Fleckenart | Behandlung | Arbeitsweise |
Bier/Wein Kaffee/Kakao Obst Blut/Urin | lauwarmes Wasser mit Zusatz von Feinwaschmittel und einem Spritzer Essig | Stelle mit weichem Lappen abtupfen und trocken reiben |
Fett/Öl Harz/Teer Schuhcreme | handelsübliche Spezialmittel | nach Behandlungsvorschrift anwenden |
Lack/Ölfarbe Wachs Paraffin | Terpentinöl oder Spiritus vorher mit Löschpapier abbügeln | Stelle mit weichem Lappen abtupfen |
Rost | handelsübliche Spezialmittel | nach Behandlungsvorschrift anwenden |
Tinte Kugelschreiber | handelsübliche Spezialmittel | nach Behandlungsvorschrift anwenden |
IV. Wasserschaden
Bei einem Wasserschaden muss schnell gehandelt werden.
Der Teppich darf keinesfalls nass liegen bleiben. Die Farben können 'ausbluten' und ineinander verlaufen, daher schnellstens für Trocknung sorgen.
Feuchtigkeit zerstört das Gewebe, der Teppich wird wellig und verzieht sich. Bei größeren Problemen ist es empfehlenswert, einen Fachmann zu Rate ziehen, er kann eine professionelle Teppichwäscherei empfehlen.
V. Motten
Motten stellen eine ernst zu nehmende Gefahr für den Teppich dar. Diese gefräßigen Tiere lieben dunkle, warme Stellen.
Regelmäßiger Gebrauch, Licht und frische Luft sind die natürlichen Feinde der Motten. Teppichwäschereien schützen dauerhaft durch Eulanisieren, aber auch herkömmliche Mottenschutzmittel sind recht wirkungsvoll.
VI. Abfärben
Was tun, wenn der Teppich auf den Untergrund färbt? Das Abfärben eines Teppichs auf den Untergrund rührt von der überschüssigen Farbe im Flor her und kann durch eine gründliche Teppichwäsche (vom Fachmann) behoben werden. Es ist also kein Qualitätsmangel.
VII. Pflanzentöpfe
Die heimtückischen Feinde der Orientteppiche, die Pflanzentöpfe, gehören nicht auf einen Orientteppich. Die nach unten durchgehende Feuchtigkeit zerstört das Grundgewebe, es wird dadurch morsch und brüchig.
VIII. Reparaturen
Größere Reparaturen sollten stets von einem Fachmann durchgeführt werden. Eigene Experimente sind wenig ratsam - dafür ist der Knüpfteppich zu wertvoll.
Die meisten Fachgeschäfte sind in der Lage ausgefranzte Ränder wieder zu befestigen und kleinere Löcher zu stopfen.
IX. Unterleger
Gleich beim Kauf sollte man für feine Teppiche, oder solche, die von der Struktur her nicht so fest sind, Unterlagen besorgen. Zum einen begegnet man der Rutschgefahr und zum anderen wird das wertvolle Knüpfwerk geschont.
Je nach Bedarf gibt es vielerlei Arten von Teppich Anti-Rutsch-Unterlagen. Liegt z.B. ein Teppich auf einem Velours Teppich, so kann er sich aufgrund eines 'Bürsteneffektes'- beim Begehen zwangsläufig verschieben oder 'wandern'. Auch hierfür und für andere Oberflächenarten bzw. auch für wellige und krumme Teppiche gibt es spezielle Rutsch-Unterlagen, die Abhilfe schaffen können. Gerne können Sie unsere Teppichunterleger
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Wir stehen Ihnen diesbezüglich gerne beratend zur Seite.