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Kette und Schuss bilden das Grundgewebe eines Teppichs. Nicht 'Knoten' im gebräuchlichen Sinne, sondern 'Schlingen' sind es, die in der Knüpftechnik um Kettfäden geführt werden. Das Knüpf- bzw. Flormaterial wird Knoten um Knoten ohne Werkzeug um zwei, manchmal auch um drei Kettfäden geschlungen bzw. geknotet - entweder mit dem türkischen Ghiordes-Knoten, oder mit persischem Senneh-Knoten. Mit dem Kamm wird dann der Knoten gegen die Schussfäden geschlagen und das Fadenende mit der Klinge abgeschnitten - und so weiter - bis die ganze Knotenreihe fertig ist.

Dann folgt der Durchschuss mit dem Schussfaden, der die Kette in ihrer ganzen Breite durchläuft und dann die Seitenränder umwickelt.

Nach Fertigstellung einiger Knotenreihen wird der Flor geschoren. Den Abschluss des fertig geknüpften Teppichs bildet dann wieder die gewobene Abschlusskante, der sog. Kelim.

In der Praxis unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Knotenarten: Persisch, Türkisch und Singel.

I. Persischer knoten

Der persische Knoten, auch Sennehknoten oder Farsibaff genannt, ergibt eine eineinhalbfache Schlinge um Kettfäden. Beim persischen Knoten kann man jeweils einen Kettfaden erkennen. Zwischen türkischem und persischem Knoten gibt es keine Qualitätsunterschiede. Im Design bietet der persische Knoten jedoch mehr Gestaltungsmöglichkeiten; es ergeben sich weichere Linien als beim türkischem Knoten.

II. Türkischer knoten

Der türkische Knoten, auch Doppelknoten, Ghiordes-Knoten oder Turkbaff genannt, ergibt eine doppelte Schlinge (Doppelknoten) um Kettfäden. Beim türkischen Knoten sind die Kettfäden im Flor nicht sichtbar. Diese Knotenart findet meistens Verwendung bei geometrischen, teils unkomplizierten und groben Mustern.

III. Singel knoten

Dschufti-, spanischer, tibetischer Knoten usw.:

Dieser Knoten ergibt nur eine einfache Schlinge; beim Aufbiegen des Teppichs erkennt man die Kette. Von der Rückseite ist die Schlinge mit einer Nadel leicht ausziehbar.

Vorsicht! Alte und antike Stücke sind nie in einfacher Schlingentechnik geknüpft!


IV. Knüpfstühle

Der Knüpfstuhl kann vertikal oder horizontal sein. Die Arbeit beginnt mit dem Weben des Kelims auf etwa 3 bis 4 cm. Dann wird die erste Knotenreihe geknüpft. Dabei bleiben jedoch die auf der rechten und linken Seite des Knüpfstuhls liegenden Kettfäden frei. Sie werden später zu den Seitenrändern eingefasst. Bei feineren Teppichen werden Motive und Farben auf Millimeterpapier vorgezeichnet und Knoten für Knoten übertragen.

Der horizontale knüpfstuhl

Die horizontale Art ist leichter auseinander zu nehmen und zu transportieren und wird deshalb vorwiegend von Nomaden zur Herstellung kleinerer Stücke verwendet.


Der vertikale knüpfstuhl

Für größere Exemplare und feine Teppiche ist der vertikale Knüpfstuhl geeigneter. Er besteht aus zwei robusten senkrechten und parallel zueinander stehenden Balken, die am unteren und am oberen Ende durch Querbäume verbunden sind. Zwischen den beiden Querbäumen werden die Kettfäden in Längsrichtung gespannt.

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