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Man unterscheidet generell zwischen einem gewebten Teppich (Kilim) und einem geknüpften Teppich (Knüpfteppich), bei welchem die Florfäden in das Grundgewebe aus Kette und Schuss geschlungen werden (Knotenarten).

Grundsätzlich lassen sich Orientteppiche der einzelnen Herkunftsländer und Provenienzen in die folgenden Teppicharten klassifizieren: Manufakturteppiche, Nomadenteppiche, Dorfteppiche und Designerteppiche.

I. Manufakturteppiche

Manufakturteppiche haben eine lange, berühmte Tradition und finden sich in allen Teppich produzierenden Ländern. Sie werden in gut organisierten Betrieben, in fast allen Formaten, bis zu beeindruckenden Übergrößen gefertigt. Viele Prachtexemplare der traditionellen Knüpfkunst entstanden in osmanischen und persischen Hofmanufakturen während der Glanzzeit des Orientteppichs im 16. und 17. Jahrhundert. Immer dichtere Knüpfungen mit komplizierten Designs wurden entwickelt. Musterzeichner waren im Orient angesehene Künstler, die ihre kolorierten Entwürfe auf Millimeterpapier übertrugen, damit die Knüpfer dann jeden eingezeichneten Knoten exakt übertragen konnten.

Die hohe Kunst des Knüpfens wurde natürlich auch in andere Länder, wie z.B. Indien, Afghanistan, Pakistan, Turkmenistan, China usw., gebracht und dort nachgeknüpft. Und so kommen heute feinste Teppiche der Welt nicht nur aus der Türkei oder Persien.


II. Nomadenteppiche

Nomadenteppiche spielen auch heute noch in den traditionellen Knüpfländern eine große Rolle. Wandernde Völker, Hirten und Viehzüchter ziehen in der Türkei, im Iran, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan und den angrenzenden Gebieten von einem Weideplatz zum anderen. Während sich die Männer der Viehzucht widmen, knüpfen die Frauen Teppiche.

Beim Wechseln der Rastplätze müssen die Knüpfstühle häufiger wieder auf- und abgebaut werden. Dadurch kommt es zu Unregelmäßigkeiten im Muster, was jedoch den Reiz dieser ursprünglichen Knüpferzeugnisse noch erhöht. Es sind ganz individuelle Kompositionen, völlig ohne Vorlage geknüpft. Ihre Farben und Muster sind aus uralten Zeiten überliefert und spiegeln in ihrer Aussage die Landschaft wieder.


III. Dorfteppiche

Bauern- oder Dorfteppiche werden im 'Hausfleiss' hergestellt - z.T. in eigener Regie, aber auch im Auftrag eines fremden Betriebes. Ihre Strukturen erinnern an die der Nomaden.Während diese fast nur Wolle für das Grundgewebe ihrer kleinformatigen Teppiche verwenden, kommen bei den Bauernteppichen auch baumwollene Kett- und Schussfäden vor. Die Formate reichen bis ca. 12 qm. Teilweise werden recht feingliedrige Motive verwendet, die eine gewisse Präzision erfordern und sich in der Art stark von den einfacheren Dorfteppichen unterscheiden. Beide Typen sind im ganzen Orient auch heute noch weit verbreitet.


IV. Designerteppiche

Parallel zu den Nachknüpfungen entwickelten sich Neukreationen und exquisite Designerteppiche, die sich ausschließlich an Modetrends orientierten und naturgemäß ständigem Wandel unterliegen.

Motive moderner Maler werden nachgeknüpft und variiert. Dadurch erreicht man eine neue Zielgruppe - Käufer, die keinen Bezug zum traditionellen Knüpfteppich haben und dennoch eine gepflegte Einrichtung schätzen. Jeder Teppich, ob mit orientalischem oder modernen Design, hebt die Wohnqualität und schafft eine einzigartige Atmosphäre.

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